07. März 2023

Infos zur Auftaktveranstaltung

Die häufigsten Fragen der Auftaktveranstaltung am 22.02.2023

Bundesministerin Steffi Lemke hält einen Impulsvortrag zur Auftaktveranstaltung am Rednerpult
Quelle
Andi Weiland

Wir, das Team des Digital-Kompass, haben monatelang auf diesen einen Tag hingearbeitet. Und wir können nur sagen: Jede Sekunde hat sich gelohnt - und das haben wir auch Ihnen zu verdanken! Anbei gehen wir auf die meistgestellten Fragen ein. Darüber hinaus nehmen wir die gestellten Fragen als Anlass für weitere Artikel und Materialien im Rahmen des Projektes. 

1. Wie haben Sie das gesprochene Wort so schnell verschriftlicht?

Die Veranstaltung wurde von Schriftdolmetscherinnen begleitet. Schriftdolmetschung „übersetzt“ das gesprochene Wort in Schrift. Dabei wird das Gesagte in Echtzeit geschrieben. Die Schriftdolmetschung ist eine Kommunikationshilfe für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung.

2. Um was für ein Gerät handelt es sich, welches auf der Bühne von manchen Sprechenden zur Hörverstärkung genutzt wurde?

Um das gesprochene Wort für hörbeeinträchtigte Menschen zu verstärken, gibt es verschiedene Möglichkeiten (Infrarottechnik, Induktionsschleifen etc.). Grundlegend ist, dass die hörgeschädigte Person einen Empfänger (meist um den Hals) trägt. Um das gesprochene Wort zu empfangen, werden entweder Kopfhörer oder sogenannte Induktionsschlingen genutzt. Rednerinnen nutzen ein Mikrofon, welches mit dieser Hörtechnik kompatibel ist.

3. Sind Personen mit geistiger Beeinträchtigung auch die Zielgruppe? 

Nein, das Projekt richtet sich an Personen mit Sehbehinderung (mit Rest-Sehvermögen), Hörbeeinträchtigung (mit Rest-Hörvermögen) und Mobilitätseinschränkung.  

4. Wie kann man die Lern-Tüte der digitalen Lern-Tandems erhalten?

Der Digital-Kompass hat zwei neue Säulen, einer davon sind sogenannte digitale Lern-Tandems. Dabei werden Studierende und eine meist digital unerfahrene Person, die neue digitale Themen für sich entdecken oder vertiefen möchte, über neun Wochen miteinander in Kontakt gebracht. Das kann über Videotelefonie, WhatsApp oder aber nur durch ein Telefonat passieren. Dabei entscheiden die Tandems gemeinsam, wie oft Sie sich miteinander austauschen. In diesem Zusammenhang entsteht dann die Möglichkeit alles zu fragen, was von Interesse ist. Die Grundlage hierfür bildet die Lern-Tüte, die verschiedene Materialien mit Bezug zur digitalen Welt beinhaltet.  Einzelpersonen können diese im Zusammenhang mit der Anmeldung an den Lern-Tandems erhalten. Für interessierte Multiplikatoren besteht die Möglichkeit eine Muster-Lern-Tüte zum Kennenlernen zu erhalten, um diese in z.B. Seniorenbegegnungsstätten vorzustellen. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

5. Wie passen Studierende und z.B. ältere Menschen, die etwas lernen möchten, zusammen? Diese haben doch oftmals eine unterschiedliche „Sprache“ und ein unterschiedliches Tempo beim Lernen.

In Vorbereitung auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhalten die Studierende von der Universität Vechta eine inhaltliche Einführung in das Tandem-Modell sowie eine didaktische Einführung. In dieser werden sie unter anderem auf potenzielle Herausforderungen von Menschen mit Sinnes- und Mobilitätseinschränkungen im Umgang mit digitalen Medien sensibilisiert. Die bisherige Erfahrung zeigt außerdem, dass es Studierenden in der Regel gelingt, sich an die Bedürfnisse ihres Gegenübers anzupassen. Die Lern-Tandems werden federführend vom Team des Digital-Kompass initiiert, sodass bei Anmerkungen und Schwierigkeiten seitens der Teilnehmenden jederzeit Rücksprache gehalten werden kann.

6. Wie kann ich an der Qualifizierungs-Schulung für interessierte Ehrenamtliche teilnehmen?

Die Qualifizierung stellt die zweite wichtige Säule im Projekt dar. Ziel ist es, Engagierte für die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen zu sensibilisieren und entsprechend zu qualifizieren. An den qualifizierten Treffpunkten können Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung dann digitales Wissen in Formaten wie 1:1 Beratungen, Kursen oder gemeinsamen Austauschrunden erlernen oder vertiefen. Ende März diesen Jahres wird der Pilot-Test der Qualifizierung durchgeführt. Anschließend wird das vorliegende Konzept ggf. angepasst. Nach diesem Schritt besteht dann die Möglichkeit für alle interessierten Multiplikatoren diese Schulung zu durchlaufen. Voraussichtlich wird dies im Frühjahr diesen Jahres sein. Den genauen Termin können Sie zum entsprechenden Zeitpunkt unserer Webseite entnehmen. Die Schulung wird primär online durchgeführt.

Anmerkungen

Zur verkürzten Version des Live-Streams geht es hier.  

Aktuelle Informationen zum Projekt erhalten Sie auch über unseren regelmäßig erscheinenden Newsletter.

Vielen Dank, dass Sie mit dabei waren!

Wir danken außerdem unseren Partnern, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV), dem Deutschen Schwerhörigenbund e.V. (DSB), der Universität Vechta und der Verbraucher Initiative für das Engagement im Vorfeld der Veranstaltung und die spannenden Inhalte vor Ort. Besonderer Dank gilt unserem Förderer, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Von
M.Schoeffel