22. September 2025

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Hass im Netz - Was ist "Hate Speech" und was hilft dagegen?

Eine Frau hält ein Megafon in die Luft und spricht in ein Aufnahmegerät. Vor ihr stehen zwei Männer, ihr Rücken ist zu sehen. Sie halten Schilder hoch. Eines mit der Schrift "Humans Rights", das andere mit "No place for hate".
Quelle
Lara Jameson | Pexels.com

Für Respekt und Zusammenhalt in der digitalen Gesellschaft.

Was ist „Hate Speech“?

Beleidigungen, Diskriminierungen, Hetze und Aufrufe zu Hass und Gewalt gegen Menschen und Menschengruppen: Die Formen von „Hate Speech“, also Hassrede im Netz, können vielfältig sein. Eine eindeutige Definition gibt es dafür noch nicht. Oft sind es jedoch rassistische, antisemitische oder sexistische Äußerungen, die „sowohl strafbare als auch nicht strafbare Ausdrucksweisen“ einschließen.

Welche Folgen hat Hass im Netz?

Klar ist, dass damit die Spannungen auch in der digitalen Welt zunehmen und so der Zusammenhalt in Staat und Gesellschaft gefährdet wird. „Hass im Netz schüchtert ein, schürt Angst und bedroht die Meinungsvielfalt im Netz. Doch wenn die Grenzen des Sagbaren von Trollen und Hatern bestimmt werden, bricht der öffentliche Diskurs als Grundlage der Demokratie zusammen“, heißt es im Bundesländer-Ranking des Vereins Campact, der für seine politischen Online-Kampagnen bekannt ist. In der ersten bundesweiten Vergleichsstudie wurde festgehalten, was die einzelnen Länder tatsächlich für die Bekämpfung von „Hate Speech“ im Internet tun.

Für Einzelne ist Hass im Netz eine Form psychischer Gewalt, die unter anderem zu Depressionen oder Schlafstörungen führen kann. Mittlerweile werden auch immer häufiger Suizide mit „Hate Speech“ in Verbindung gebracht.

Wie groß ist das Problem bereits?

Laut der Forsa-Studie 2024 haben 42% der deutschen Internetnutzenden schon (sehr) häufig Hasskommentare im Netz gesehen - ein Anstieg von 36% in 2022. Nahezu 49% der Befragten berichtetet, mindestens einmal online beleidigt worden zu sein. Besonders betroffen sind junge Menschen unter 25 Jahren: Hier haben über 39% bereits selbst Hate Speech erlebt, während es bei den über 60-Jährigen deutlich weniger sind.   

Welche Initiativen engagieren sich?

Mittlerweile haben sich einige Bewegungen, Stiftungen und andere Einrichtungen auf die Fahnen geschrieben gegen Hetze im Internet vorzugehen. Übersichten mit Suchfunktionen (zum Beispiel sortiert nach Kategorien und Themen) findet man beispielsweise unter Das Nettz. Auch Unternehmen wie unter anderem die Telekom positionieren sich bereits seit 2020 klar mit der Kampagne „Gegen Hass im Netz".

Was kann ich tun, wenn mir „Hate Speech“ begegnet?

Strafrechtlich relevante Inhalte melden, Seitenbetreibende informieren, Werte verteidigen und andere darauf aufmerksam machen. Eine nützliche Anleitung dazu mit allen wichtigen Verweisen finden Sie auf der Webseite von belltower.news.

Weitere Hinweise

Erstauflage des Textes D. Lehmann im April 2021, Überarbeitung im September 2025 durch N. Bramati 

Von
D.Lehmann