Veranstaltungsrückblick
Thementag zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz am 6. Oktober 2025

Thementag des Digital-Kompass am 06.10.2025
Zum Hintergrund
Letzte Woche veranstaltete der Digital-Kompass einen informativen und praxisnahen Online-Thementag zum Thema Barrierefreiheit und Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Wir bedanken uns herzlich für Ihre rege Teilnahme und wertvollen Beiträge, Fragen und Anregungen, die den Austausch bereichert haben. Gemeinsam konnten wir wichtige Impulse setzen, um digitale Teilhabe für alle weiter voranzubringen.
Hintergrund: Was ist das BFSG?
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ist im Sommer 2025 in Kraft getreten und verpflichtet erstmals auch private Anbieter digitaler Dienstleistungen zur Barrierefreiheit. Ziel ist es, digitale Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von körperlichen Einschränkungen oder Alter. Damit setzt Deutschland die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit (European Accessibility Act) um.
Programmhighlights
Der Thementag bot ein vielfältiges Programm mit vier zentralen Veranstaltungen. Anbei ein kurzer Überblick für Sie.
Erste Veranstaltung: Einführung in das BFSG
Christiane Möller vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) erläuterte die rechtlichen Grundlagen und die Bedeutung des Gesetzes für verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Mit diesem Gesetz sollen verschiedene Geräte barrierefrei sein. Dazu zählen unter anderem Computer, Tablets, Smartphones, E-Books und Bankdienstleistungen. Die verschiedenen Bedienfelder müssen demnach beispielsweise bei Bankautomaten vorgelesen werden und es muss die Möglichkeit geben, Kopfhörer einzustecken. Gut verständliche Informationen zum BFSG hat auch die Aktion Mensch bereitgestellt.
Zweite Veranstaltung: Barrierefreiheit leicht gemacht
Marie-Christin Möhring von der BAGSO Service Gesellschaft zeigte anhand konkreter Beispiele, wie Websites und digitale Formate mit einfachen Mitteln barrierefreier gestaltet werden können – etwa durch gut lesbare Schriftgrößen, klare Strukturen und kontrastreiche Farben. Eine gute Anlaufstelle, um sich umfassend mit dem Thema zu beschäftigen ist die Webseite leserlich.info
Dritte Veranstaltung: Barrierefreie Inhalte für Social Media
Nina Jameson von Gehirngerecht Digital gab Tipps zur barrierefreien Gestaltung von Beiträgen auf Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn – z. B. durch Alternativtexte, verständliche Sprache und gezielten Einsatz von Emojis. So ist es beispielsweise hinderlich, viel mit Emojis zu arbeiten. Vorlesefunktionen, wie Screenreader, lesen jeden einzelnen Smiley vor. Das kann das Nutzererlebnis beeinträchtigen.
Vierte Veranstaltung: Meldemöglichkeiten bei digitalen Barrieren
In der letzten Veranstaltung referierte Sven Niklas von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit über die Meldemöglichkeiten bei digitalen Barrieren. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Hinweise zu Anlaufstellen und konkreten Schritten, um digitale Barrieren sichtbar zu machen und Teilhabe zu fördern. Dazu zählen das Dokumentieren von Barrieren, das direkte Feedback an Anbieter sowie die Kontaktaufnahme mit zuständigen Durchsetzungsstellen. Für öffentliche Einrichtungen ist die Bundesfachstelle Barrierefreiheit zuständig, im privaten Bereich übernimmt dies die Marktüberwachungsstelle der Länder (MLBF) im Rahmen des BFSG.
Fazit
Der Thementag war ein gelungener Beitrag zur Sensibilisierung und praktischen Umsetzung digitaler Barrierefreiheit. Er zeigte, dass Inklusion im digitalen Raum nicht unbedingt eine Frage von großen Budgets oder technischem Spezialwissen ist, sondern mit kleinen, wirkungsvollen Schritten beginnen kann.