11. Mai 2020

Wie Corona unsere Mediennutzung verändert hat

Vier Senioren nutzen Notebooks
Quelle
Shutterstock | wavebreakmedia

Die Corona-Pandemie hat Menschen auf der ganzen Welt vor große Herausforderungen gestellt. Verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hatten und haben teils drastische Auswirkungen auf unseren Lebensalltag. Auf der anderen Seite zeigte sich allerdings auch, in wie vielen Bereichen digitale Medien eine Hilfe oder zumindest eine echte Alternative darstellen können. Auch die Angebote des Digital-Kompass wurden in dem Zusammenhang deutlich stärker genutzt und führten zu einem regen Austausch.

Streaming-Dienste und soziale Netzwerke legen deutlich zu

In einer Sonderauswertung der normalerweise jährlich erscheinenden „Global Digital“-Studie lässt sich daher wenig überraschend ein einheitlicher Trend feststellen: Streaming-Dienste haben demnach um 57 Prozent zugelegt, soziale Netzwerke um 47 Prozent. Von den Befragten gab ein Fünftel an, auch in Zukunft stärker auf diese beiden Kanäle setzen zu wollen. Bei den verwendeten Geräten sticht vor allem das Smartphone heraus: Hier stieg die Nutzung im Vergleich zu Tablet, Laptop oder PC mit Abstand am stärksten. Zwar wurden nur Nutzer und Nutzerinnen im Alter von 16 bis 64 in die Untersuchung miteinbezogen. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass auch bei älteren Personen ähnliche Effekte in abgeschwächter Form erkennbar sein könnten.

Ältere Generationen werden deutlich digitaler

Schließlich wird im „D21-Digital-Index 2019/2020“, der bereits Ende Februar und damit vor der Corona-Krise in Deutschland erschien, ein im Vergleich zu den Vorjahren stärkeres Wachstum im Digitalisierungsgrad verzeichnet. Dazu heißt es: „Die älteren Generationen verzeichnen große Zuwächse bei der Internetnutzung. 81 Prozent der 60 bis 69-Jährigen und mittlerweile 52 Prozent der über 70-Jährigen sind online." Die Gruppe der „Digital Abseitsstehenden“, also Menschen, die mit der fortschreitenden Technik und Digitalisierung nicht mithalten können, verkleinert sich von 42 auf 38 Prozent. Hier geht's zum PDF der D21-Studie

Ergo fehlt aber immer noch 11,5 Millionen Menschen ein Zugang zum Internet und damit ein Zugang zu Informationen und Teilhabe an Aspekten des gesellschaftlichen Lebens. Unabhängig davon, wie lange Corona noch unseren Alltag bestimmt, gilt es daher, auch diese Mitmenschen ins Boot zu holen.


Von
D.Lehmann