04. Oktober 2018

Big Data und Künstliche Intelligenz: Netzwerktreffen Digital-Kompass Berlin

Gruppe älterer Menschen sitzt um einen Tisch, großer Wandbildschirm im Hintergrund

Big Data? Künstliche Intelligenz? Was genau heißt das eigentlich? Wie und wo kommt beides zusammen? Und überhaupt: Wie geht es mit dem Digital-Kompass weiter?

Am 2. Oktober trafen sich 10 Seniorinnen und Senioren im Digitalen Lernzentrum von Facebook Germany, um sich über genau diese Fragen auszutauschen. Rede und Antwort zu Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI) standen Dr. Angela Loff und Dr. Thomas Deckers von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die per Videokonferenz zugeschaltet wurden. Am Beispiel von Finanzdienstleistungen stellten die beiden kompakt und anschaulich den technischen Hintergrund von Big Data dar und erläuterten, welche Folgen sich daraus für Bankgeschäfte und Versicherungsleistungen ergeben. Spannend war vor allem der Einblick, welche Rolle Künstliche Intelligenz, oder, wie es die Referenten lieber beschreiben, das Maschinelle Lernen dabei spielt: Letztendlich werden aufgrund der Analyse von Daten und des Erkennens von Mustern künftige Entwicklungen vorhergesagt. Dadurch können Banken die eigenen Prozesse optimieren, sie können maßgeschneiderte Produkte, schnelleren Service oder günstigere Konditionen bieten, aber auch die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden genauer einschätzen. Das alles hat natürlich einen Preis für die Verbraucher: Sie offenbaren viele persönliche Daten und für die Einzelnen ist schwer abschätzbar, wer diese Daten wofür nutzt.

Zu Gast beim Netzwerktreffen waren Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Senioren-Computer-Clubs (Berlin), der Schloener Online-Füchse des Vereins Humanitas Müritz (Neu Schloen), der Vereine Net-Computer Lernen e.V. (Berlin) und Wege aus der Einsamkeit e.V. (Hamburg). Mit klugen Fragen stiegen sie in einen lebendigen Austausch über die Auswirkungen von Big Data und Künstlicher Intelligenz ein: Sind maßgeschneiderte Versicherungen noch solidarisch? Wie können Altersdiskriminierungen, wie zum Beispiel teurere Versicherungen, vermieden werden?

Im zweiten Teil der Veranstaltung gab es noch eine gute Nachricht vom Team des Digital-Kompass: Der Digital-Kompass wird auch in den kommenden drei Jahren engagierte Menschen, die älteren Mitmenschen die Chancen des Internets näher bringen, zu unterstützen. Die Erfahrungen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass sich viele ältere Menschen konkrete Treffpunkte vor Ort wünschen, zu denen sie mit ihren Fragen hingehen können. In den kommenden drei Jahren werden daher bundesweit 75 lokale Standorte des Digital-Kompasses aufgebaut. Die Treffpunkte werden vor allem bei bereits bestehenden Seniorencomputerclubs, bei Vereinen, bei Mehrgenerationenhäusern oder bei Volkshochschulen verortet. Je Quartal wird ein Thema im Zentrum stehen, zu denen zum Beispiel Webinare, aber auch Sprechstunden vor Ort stattfinden werden. 

Die Gäste aus Berlin und Neu Schloen zeigten großes Interesse daran, in ihren Räumen solche Treffpunkte anzubieten, schlugen neue Kooperationspartner wie Bürgerzentren oder Bibliotheken vor und brachten Themenwünsche für die geplanten Themenquartale ein, die von grundsätzlichen Systemkenntnissen (sichere Einrichtung von Betriebssystemen wie Windows oder Linux) über das Gewinnen weiterer Internetlotsen bis hin zu Virtuelle Währung/Bitcoin reichten. Beste Voraussetzungen also für den neuen Digital-Kompass!

Von
S.Wolf